WEST-LOG

Logistikzentrum mit Dienstleitungsflächen in Zürich

Auftraggeber Implenia Schweiz AG / Swiss Prime Site Immobilien AG Architekt Felix PartnerBauherr Swiss Prime Site Immobilien AG, OltenProjektdauer 2016 – 2020

Unsere Leistungen

  • Verantwortung für die Qualitätssicherung Brandschutz – QSS3
  • Vollumfängliche Begleitung und Beratung während aller Bauphasen
  • Entwicklung eines massgeschneiderten Brandschutzhauptkonzepts für den Grund- und Mieterausbau inkl. detaillierte Brandschutzpläne CAD sowie zusätzliches Brandschutzkonzept für das Kompaktlager «Autostore»
  • Anwendung von Ingenieurmethoden bzw. Nachweisverfahren im Brandschutz gem. der Brandschutznorm 1-15de, Art.12.
  • Anwendung der SES Richtlinie V01 «Sauerstoffreduzierungsanlagen – Planung, Einbau und Betrieb» vom 01.01.2019 sowie das Merkblatt 66123.d «Arbeiten in sauerstoffreduzierter Atmosphäre» SUVA
  • Berücksichtigung der verschärften Nutzeranforderungen und die Einhaltung der Behördenanforderungen
  • Vertretung der Bauherreninteressen gegenüber der Brandschutzbehörde während der gesamten Projektdauer
  • Detaillierte Ausführungsplanung unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Aspekte
  • Gewährleistung der Qualitätssicherung Brandschutz bei der Umsetzung: Enge Begleitung der Ausführung, insbesondere hinsichtlich der technischen Brandschutzausrüstungen
  • Erstellung der Brandfallsteuerungsmatrix inkl. Drehbücher in enger Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten unter Berücksichtigung des späteren Betriebskonzepts
  • Planung, Organisation und Durchführung der baulichen und technischen Brandschutzabnahmen sowie des integralen Tests
  • Bearbeitung des Feuerwehrdossiers in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr (Intervention, Brandbekämpfung, Lagergüter, Gefahrenstoffe etc.)
  • Zusammenstellung und Abgabe der Schlussdokumentation Brandschutz inkl. Revisionsunterlagen, welche während der Betriebsdauer als Grundlage zum Unterhalt des Gebäudes dient, an den Eigentümer und Nutzer

Besonderheiten des Gebäudes

In Zürichs aufstrebendem Industriequartier beim Bahnhof Altstetten steht nach 5 Jahren Entwicklung, Konzipierung, Planung und Ausführung der Neubau «West-Log». Das prägnante Gebäude verfügt über rund 21'000 m2 Nettogeschossfläche und überzeugt mit einer imponierenden Optik.

Der Neubau mittlerer Höhe dient der Elektro-Material AG als Logistik- und Bürogebäude mit fünf Geschossen über Terrain sowie einem Geschoss unter Terrain. Die Brandlast des Gebäudes inkl. des integrierten 10m hohen Kompaktlagers liegt mit mehr als 15’000MJ/m2 in einem sehr hohen Bereich (>1’000MJ/m²), sodass erhöhte Brandschutzanforderungen gestellt werden.

Die Hauptflächen werden als Lagerflächen genutzt. Das integrierte automatische Kompaktlager «Autostore» erstreckt sich mit einer Fläche von 860m2 über zwei Geschosse (1.OG-1.OG-ZG) und realisiert somit den gesamten Behältertransport im Gebäude. Das modulare System für die Lagerung der Warengüter in Kunststoffbehältern, welche in den «Grid» (Führungsgerüst) gestapelt und durch sogenannte «Swing- und Karussell-Ports» (Arbeitsstationen) geschossübergreifend im Kompaktlager transportiert werden, stellte für den Brandschutz eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Zusätzlich ist das Kompaktlager im EG-ZG mit einer Fördertechnikanlage verbunden. Die gesamte Technik muss im Betrieb einwandfrei ohne Einschränkungen funktionieren.  

Gestützt auf die VKF Brandschutznorm 2015, rev. 2017 und insbesondere unter Einbezug des Nachweisverfahrens (BSR 27-15) entstand ein auf das Projekt abgestimmtes Brandschutzkonzept, welches die baulichen, technischen und organisatorischen Brandschutzmassnahmen abdeckt.

Sicherheitsrisiko und Schutzziele

Die hohe Brandlast (15’000MJ/m2) und die Automatisierung des Kompaktlagers, kann eine Intervention der Feuerwehr im Ereignisfall erschweren. Die Brandbekämpfung, Löschmöglichkeiten sowie das Ausräumen stellten Herausforderungen dar. Aufgrund des hohen Sicherheitsrisikos und der eingeschränkten Sichtverhältnisse wurde in Abstimmung mit der Behörde und der Feuerwehr eine optimale Lösung gefunden, indem eine Sauerstoffreduktionsanlage eingesetzt wurde. Damit kann das Schutzziel d.h. Verhinderung eines Brandes und Betriebsschadens, sowie die Gewährleistung der Personenschutz erreicht werden, indem das Kompaktlager dauerhaft unter sauerstoffreduzierter Atmosphäre betrieben wird. Die Anlage wurde gemäss SES-Richtlinien geplant, erstellt und in Betrieb genommen. Das Brandschutz- sowie Betriebskonzept wurde ebenfalls mit den SUVA-Anforderungen und dem Arbeitsinspektorat abgestimmt.

Um den Betrieb zu gewährleisten, konnte das Gebäude nicht mit den gewohnten und notwendigen baulichen Brandschutzmassnahmen realisiert werden. Daher erfolgten die Schutzmassnahmen mittels folgender technischer Massnahmen:

  • Freiwillige BMA-Vollüberwachung mit zusätzlicher RAS-Anlage (Klasse B gem. Stand der Technik) im «Autostore»
  • Sprinklerteilschutz
  • Entrauchung der Lagerflächen
  • Sauerstoffreduktionsanlage im «Autostore» (Kompaktlager)

Abnahmen – Abschluss

Bereits in der Projektierungsphase wurden die wesentlichen Anforderungen für das Gebäude und speziell für das Kompaktlager «Autostore» laufend definiert und unter Einbezug aller Projektbeteiligten optimiert. In den entsprechenden Brandschutzkonzepten («Gesamtgebäude» sowie «Kompaktlager») wurden die Schnittstellen und Verantwortlichkeiten aufgezeigt und festgelegt.

Die vielen technischen Komponenten galt es in einer Brandfallsteuerungsmatrix festzuhalten und zusammenzubringen. Durch Teamarbeit konnten unter Leitung und Koordination der QS-Verantwortlichen Brandschutz alle Aspekte berücksichtigt werden und die Ansteuerung selektiv gelöst werden. Im Rahmen des integralen Tests wurde die Matrix am Projekt überprüft und die Ergebnisse dokumentiert. Durch den Einbezug des Brandschutzverantwortlichen von Vorprojekt an, konnte das Gebäude durch kompetente Teamarbeit erfolgreich abgenommen und in den Betrieb übergeben werden.

 

«Es war mir eine Ehre, eines der ersten und anspruchsvollsten Projekte mit einer SAR-Anlage im Kanton Zürich mit einem so grossartigen Team begleiten zu dürfen. Die grossen Ansprüche und die Herausforderungen wurden durch die enge Zusammenarbeit konstruktiv gelöst. Es waren die Früchte des ausgezeichneten Teamworks mit den Fachexperten, dem Bauherren, den Planern, dem Architekten sowie den ausführenden Firmen und nicht zuletzt der guten Gesamtleitung, dem Projektleiter sowie der Bauleitung von Implenia AG. Wir haben das spannende und erfolgreiche Projekt mit Freude und Dank begleitet»

Dr. Fatima Laissoub

Aufgrund der Komplexität dieser neuen Herausforderung und der Art des integrierten Kompaktlagers in einem Gebäude hat die GVZ einen Leitfaden «Brandschutzmassnahmen in Kompaktanlagen» erarbeitet, auf welchen ich hier speziell hinweisen möchte GVZ Leitfaden.

Möchten Sie mehr wissen? Dann freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme.

Interessiert? Besichtigungen des neuen Autostores sind ab Mai 2021 bei der EM Elektro Material AG möglich.

 

Fotos: west-log.ch und bildbau.ch


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